Ersan Mondtag

Werke
Theater
Zitate

»Ersan Mondtag beweist, daß er von einer überwältigenden visuellen Phantasie angetrieben wird.«
(Frankfurter Allgemeine Zeitung)

»In der anderthalbstündigen Inszenierung verschmelzen Text, Bühne, Video und Schauspiel zu einer faszinierenden bildnerischen Decodierung unseres historisch-kulturellen Gepäcks« (Frankfurter Rundschau über ›Das Erbe‹)

Person

Ersan Mondtag (geboren in Berlin) inszeniert und entwirft theatrale Installationen, Party-Performances, Schauspiel und Oper. Seine Arbeiten wurden international aufgeführt und eingeladen, an Häusern wie dem Berliner Ensemble, den Münchner Kammerspielen, Schauspiel Köln, Thalia Hamburg, der Deutschen Oper Berlin, am Schauspiel Gent, der Staatsoper Hannover; zuletzt am NT Gent, der Oper Antwerpen, Lorraine und in Krakau und Belgrad.

Er interpretierte so unterschiedliche Klassiker wie ›Die Orestie‹ am Thalia Theater Hamburg, ›Freischütz‹ an der Staatsoper Kassel, ›Antikrist‹ an der Deutschen Oper Berlin ebenso wie zeitgenössische Werke, u.a. Elfriede Jelineks ›Wut‹ am Schauspiel Köln, ›Wonderland Avenue‹ (Schauspiel Köln) und ›Hass-Triptychon‹ von Sybille Berg (Wiener Festwochen und Gorki Theater, Berlin), ›Phaedra‹ von Thomas Jonigk am Schauspiel Köln oder ›Das Erbe‹ von Olga Bach an den Münchner Kammerspielen. Eigene Stückentwicklungen wie ›Tyrannis‹ (Staatstheater Kassel), ›Das Internat‹ (Schauspiel Dortmund) und ›Die Vernichtung‹ (Theater Bern) wurden zum Berliner Theatertreffen eingeladen.

Bei der Berlinale 2023 feiert Mondtag sein Debüt als Regisseur eines ›Theaters im Film‹: Im Film ›Seneca‹ (Regie: Robert Schwencke) gestaltete er das Seneca-Stück ›Tyest‹ mit Samuel Finzi, Louis Hofmann und John Malkovitch.

Mondtag wurde mehrfach ausgezeichnet, sowohl für seine Regie als auch für seine originären Bühnenbild-Kompositionen. So 2016 als Kostümbildner, Nachwuchsregisseur und Nachwuchsbühnenbildner des Jahres (Theater heute) für ›Tyrannis‹, 2017 als Bühnen- und Kostümbildner für ›Die Vernichtung‹, 2019 mit dem 3sat-Preis für ›Das Internat‹. Zuletzt folgten u.a. der Oper!-Award als ›bester Bühnenbildner‹ für ›Der Schmied von Gent‹ , 2022 in der Kritiker-Umfrage der Deutschen Bühne zum ›Bühnenbildner des Jahres‹ und als ›beste europäische Opern-Produktion‹ beim großen Kritikerpreis Frankreichs für ›Der Silbersee‹.

Das Spektrum der Arbeiten und Auszeichnungen zeugt von Mondtags performativer und interdisziplinärer Vision von Theater, die sich - nicht erst seit seiner  jüngst intensiveren Befassung mit der Oper - auch immer schon aus dem ›Geist der Musik‹ zu speisen scheint. Mondtags  Theater adressiert die Mechanismen unserer Psyche, zeigt Opfer und Täter von Sprache und Rationalität. So entstehen expressionistisch überwältigende Bildwelten (›Salome‹, Maxim Gorki Theater, Berlin), aber auch stille surreale Studien (›De Living‹ am NT Gent) als Herausforderung der Wahrnehmungskonvention und ein kraft Sinnlichkeit politischer Einschlag in starre Realitäten.