Kay Voges

Werke
Theater
Zitate

»Berührend, heftig, verstörend, enorm unterhaltsam. Woran man nun glauben soll? An dieses Theater.«
(Stefan Keim über Kay Voges)

»Es ist ein Theater, das sehr stark in der Nähe der Bildenden Kunst ist: Ein völlig faszinierender Abend, ich habe so ein Theater noch nicht gesehen, das gibt es wirklich nur in Dortmund.«
(WDR)

Person

Kay Voges, geboren 1972 in Düsseldorf, arbeitete nach der Schule zunächst als Heimerzieher, Filmvorführer und Aufnahmeleiter. Seit 2001 ist er als freier Regisseur tätig, u.a. am Staatsschauspiel Dresden, an den Staatstheatern Darmstadt und Kassel, am Theater Magdeburg, am Theater Bonn sowie an den Bühnen von Münster und Moers. Wichtige Arbeiten der vergangenen Jahre waren »Ein Sommernachtstraum« von William Shakespeare / Felix Mendelssohn Bartholdy und »Tartuffe« von Molière (Dresden), »Die 39 Stufen« von John Buchan / Alfred Hitchcock und »The Making of B-Movie« von Albert Ostermaier (Kassel), die Uraufführung von »Unser Lied. Nibelungendestillat« von Helmut Krausser und »Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui«von Bertolt Brecht (Bonn), »Emilia Galotti« und »Miss Sara Sampson« von Lessing (in Bonn und Magdeburg) sowie »Kabale und Liebe« von Friedrich Schiller (Kassel).

Zwischen 1996 und 2003 arbeitete er am Theater Oberhausen, die letzten vier Jahre als Mitglied der künstlerischen Leitung. Kay Voges ist regelmäßig als Dozent u.a. an der Bundesakademie für Politische Bildung in Wolfenbüttel tätig und war Juror beim Kinder- und Jugendtheatertreffen NRW (2005).

Für seine Regiearbeiten wurde Kay Voges mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Regie-Nachwuchsförderpreis des Landes NRW 2003. Im Rahmen der NRW-Theatertreffen für Kinder- und Jugendtheater erhielt Kay Voges dreimal den »Preis für die herausragende künstlerische Leistung« (2000: Cyrano& von Jo Roets; 2001: Alles in einer Nacht von Falk Richter; 2002: Feuergesicht von Marius von Mayenburg) und einmal den Publikumspreis (2003: Frühlingserwachen von Frank Wedekind).

Seit Sommer 2010 ist Kay Voges Schauspieldirektor des Theater Dortmund. Dort inszenierte er z.B. Büchners »Woyzeck«, Hitchcocks »Die 39 Stufen« und Dennis Kellys »Waisen«. Sein Ibsen-Doppel »Nora und Gespenster« wurde zum NRW-Theatertreffen eingeladen. Weitere wichtige Arbeiten waren Voges’ Theateradaption von »Der Meister und Margarita« (2012), »Einige Nachrichten an das All« von Wolfram Lotz (das als multimediale Begegnung zwischen Theater und Film die Spielzeit 2012/2013 im Schauspielhaus eröffnete) und seine Theaterbearbeitung von Vinterbergs »Das Fest«. Mit der Multimedia-Performance DAS GOLDENE ZEITALTER – 100 Wege dem Schicksal die Show zu stehlen (2013) setze er seine Arbeit an der Schnittstelle von Theater und Film-/Videokunst fort, auch sein gefeiertes Debüt als Opernregisseur mit Tannhäuser oder der Sängerkrieg auf Wartburg (Oper Dortmund, 2013) knüpfte fulminant daran an.

Seine Inszenierung von »Meister und Margarita« kommentierte Stefan Keim: »Manchmal erinnern die Dortmunder Schauspieler an die jungen, frischen Zeiten der Berliner Volksbühne. Regisseur Kay Voges dekonstruiert die Vorlage nicht, sondern setzt die vielschichtigen ästhetischen Mittel im Dienste einer emotionalen Erzählung ein. Berührend, heftig, verstörend, enorm unterhaltsam. Woran man nun glauben soll? An dieses Theater.«

Einige Nachrichten an das All gewann beim NRW-Theatertreffen 2013 den Hauptpreis als „Beste Inszenierung“, darüber hinaus wurde der Film zur Inszenierung beim Artodocs International Filmfestival in St. Petersburg mit dem ersten Preis für die beste Regie und beim Sunset Film Festival Los Angeles mit dem zweiten Preis in der Kategorie „Experimental Film“ ausgezeichnet. Für seine Inszenierung von "Das Fest" erhielt Kay Voges 2013 eine Nominierung für den Deutschen Theaterpreis DER FAUST in der Kategorie „Regie Schauspiel“.

2016 kulminierte seine konzeptuelle Arbeit in Dortmund in der »philosophischen Welt-Installation« (nachtkritik) DIE BORDERLINE PROZESSION, über die die SZ schrieb:»Größenwahnsinnig und grandios, inspirierend und erschlagend zugleich. Als Reflexion über eine Theaterästhetik des Internetzeitalters setzt der Abend definitiv einen Standard.«

Nach einer weiteren Opern-Arbeit (DER FREISCHÜTZ am Staatstheater Hannover) kehrte Voges 2016 mit der Inszenierung von KÖNIGIN LEAR an das Schauspiel Frankfurt zurück, wo er im Vorjahr bereits ENDSTATION SEHNSUCHT auf die Bühne gebracht hatte.

Mit der Dortmunder Produktion DIE BORDERLINE PROZESSION wurde Kay Voges 2017 zum Theatertreffen Berlin eingeladen.

Die SZ staunte: »Größenwahnsinnig und grandios, inspirierend und erschlagend zugleich. Als Reflexion über eine Theaterästhetik des Internetzeitalters setzt der Abend definitiv einen Standard.«

»Das Schauspiel Dortmund hat die Welt durch relevantes, geglücktes Theater vermessen«, ergänzte Deutschlandfunk.

In der Spielzeit 2017/18 inszenierte Voges u.a. am Staatsschauspiel Stuttgart. Über das 1. Evangelium schrieb nachtkritik: »Vielleicht ist es ja kein Zufall, dass Bühne und Gestus der Inszenierung der alten Volksbühne huldigen.« Zu sehen ist die Produktion in der Spielzeit 2018/19 nun in der neuen Volksbühne Berlin.

In Zusammenarbeit mit Alexander Kerlin entstand zu Beginn der Spielzeit 2018/19 ein neues Stück. Die Uraufführung von »Parallelwelt. Eine Simultanaufführung über die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen« fand gleichzeitig am Berliner Ensemble und am Theater Dortmund statt.

2019/20 inszenierte Kay Voges am Wiener Burgtheater, an der Berliner Volksbühne und an Oper und Schauspiel Frankfurt.

Mit der Spielzeit 2020/21 übernimmt Kay Voges die Intendanz des Volkstheaters Wien.