Milo Rau

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Zitate

»Der meistbegehrte Regisseur dieser Tage«
(Schweizer Tagesanzeiger)

»Milo Raus Theaterarbeit beginnt, wo das verstehen aufhört.«
(NZZ)

»Rau ist der derzeit interessanteste Künstler Europas.«
(De Standaard)

Person

Milo Rau, *1977 in Bern, studierte Soziologie, Germanistik und Romanistik in Paris, Zürich und Berlin, u. a. bei Tzvetan Todorov und Pierre Bourdieu. Ab 1997 erste Reportagereisen (Chiapas, Kuba), ab 2000 tätig als Autor für die Neue Zürcher Zeitung, ab 2003 Arbeit als Regisseur und Autor im In- und Ausland, u. a. am Maxim-Gorki-Theater Berlin, Staatsschauspiel Dresden, HAU Berlin, Theaterhaus Gessnerallee Zürich, Teatrul Odeon Bukarest und Beursschouwburg Brüssel.

Milo Rau gründete im Jahr 2007 für die Produktion und Auswertung seiner künstlerischen Arbeiten die Theater- und Filmproduktionsgesellschaft »International Institute of Political Murder« (IIPM). Seine Theaterinszenierungen und Filme wurden zu den wichtigsten nationalen und internationalen Festivals eingeladen – u. a. zum Berliner Theatertreffen, Noorderzon Festival Groningen, zu den Wiener Festwochen, zur Biennale in Venedig und zum Kunstenfestival Brüssel.

Neben seiner Arbeit für Bühne und Film ist Milo Rau als Dozent für Regie, Kulturtheorie und soziale Plastik an Universitäten und Kunsthochschulen tätig. Seine Inszenierungen, Aktionen und Filme (u. a. MONTANA, DIE LETZTEN TAGE DER CEAUSESCUS, HATE RADIO, »City of Change«, »Breiviks Erklärung«, DIE MOSKAUER PROZESSE, »Die Zürcher Prozesse«) wurden u. a. zum Festival d’Avignon eingeladen, mit dem Prix de Soleure nominiert und touren durch die ganze Welt.

Beim Kunstenfestival in Brüssel und beim Theaterspektakel Zürich präsentierte er im Sommer 2014 mit THE CIVIL WARS den ersten Teil seiner Europa-Trilogie. Mit THE DARK AGES folgte im April 2015 am Münchner Residenztheater die Uraufführung des zweiten Teils. Im Sommer 2016 beschloß Rau die Trilogie mit der Uraufführung von EMPIRE beim Theaterspektakel in Zürich. Das Stück wurde für den Mülheimer Dramatikerpreis 2017 nominiert.

Für die Berliner Schaubühne und mit der Schauspielerin Ursula Lardi entstand 2016 die Produktion MITLEID. DIE GESCHICHTE DES MASCHINENGEWEHRS. Vorab wurde die Produktion am Théâtre National de Bretagne in Rennes gezeigt, bevor weitere internationale Gastspiele folgten.

Im Frühjahr 2016 wurde Milo Rau mit dem ITI-Preis zum Welttheatertag 2016 geehrt. Rau ist nach Theaterkünstlern wie Frank Castorf, Pina Bausch, George Tabori, Heiner Goebbels oder Christoph Marthaler der bisher jüngste Träger des renommierten Theaterpreises.

2016 produzierte Milo Rau mit FIVE EASY PIECES ein Stück, in dem Kinder die Verbrechen des Pädophilen Marc Dutroux nachspielen und regte damit eine internationale Debatte über die Grenzen der Kunst und die Kraft des Theaters an. Die Produktion wurde zum Theatertreffen 2017 eingeladen. Theater Heute wählte die Arbeit zur »Inszenierung des Jahres 2017«.

Es folgte eine Zusammenarbeit mit dem Theater Hora und dem Schauspielhaus Zürich, aus der heraus die Inszenierung DIE 120 TAGE VON SODOM entstand.

2017 übernahm Rau die Poetikdozentur für Dramatik an der Universität des Saarlandes in Saarbrücken. Er erhielt zudem den Peter-Weiss-Preis 2017.

Beim kunstenfestivaldesarts 2018 wurde mit DIE WIEDERHOLUNG der erste Teil der spielerischen Langzeituntersuchung »Histoire(s) du théâtre« uraufgeführt.

Mit Beginn der Spielzeit 2018/19 wird Milo Rau Künstlerischer Direktor am NT Gent. Seine erste Arbeit LAM GODS nach Motiven des Genter Altars der van Eyck-Brüder ist ein Manifest für Kunst und Spiritualität.

Für die Produktion ORESTES IN MOSSUL, die im April 2019 Premiere in Gent feierte, reiste Rau mit einem Ensemble in die zerstörte irakische Stadt Mossul. Die Künstler*innen begeben sich auf die Spuren dessen, was die westliche Zivilisation genannt wird und spielen die antike Tragödie inmitten der Trümmer der modernen Zerstörungswut. 

2019 wurde Rau die erste Ehrendoktorwürde der Fakultät für Bildende Kunst und Performance der Lunds Universität Malmö. Zudem übernimmt Rau im Wintersemester 2019/20 die Poetik-Dozentur am Germanistischen Seminar der Universität Münster.

Anfang 2020 entstand mit FAMILIE ein neues Stück am NT Gent.

Der Schweizer »Tagesanzeiger« nennt Milo Rau den »meistbegehrten Regisseur dieser Tage«, das deutsche Wochenmagazin »Der Freitag« den »umstrittensten Theaterregisseur« seiner Generation.

Im Sommer 2020 feierte Rau - erneut mit Ursina Lardi in der Hauptrolle - die Premiere von EVERYWOMAN bei den Salzburger Festspielen. Im Anschluß folgte die Premiere seines Films »Das Neue Evangelium« auf der Biennale in Venedig.

Am NT Gent eröffnete Milo Rau die Spielzeit 2021/22 mit der Uraufführung GRIEF & BEAUTY. Für das Schauspielhaus Zürich entstand im Frühjahr 2022 WILHELM TELL.

Das Stück THE INTERROGATION, das Rau gemeinsam mit Èdouard Louis verfasste und das als Koproduktion von Kunstenartsfestival, IIPM und NT Gent entstand, ist seit Herbst 2022 international auf Tournee zu sehen. Zeitgleich entsteht der Film »The Partisans«, u.a. mit Isabelle Huppert und Sebastian Rudolph, in Frankreich und Italien.

ANTIGONE IM AMAZONAS wurde im Frühjahr 2023 am NT Gent uraufgeführt. Mit MEDEA'S CHILDREN folgt im Frühjahr 2024 eine weitere neue Arbeit von Milo Rau am NT Gent.

Ab Juli 2023 übernimmt Milo Rau die Intendanz der Wiener Festwochen.