Thom Luz

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Theater, Musik
Zitate

»Thom Luz ist ein Meister des feinen Unterschieds. Seine Bühnenfiguren sind Experten des Sonderlichen, Widerständler gegen Festlegungen, Dissidenten der Vernunft und ihrer Wertmaschine aus Ware und Zahl. Deswegen sind seine Nebelabende auch so etwas wie musikalische Luftpost. Sie versenden ihre schönen Nachrichten irgendwie mit Nichts, durch das Nichts, auf dem Nichts. Jedenfalls mit nichts Greifbarem. Das ist seine schwebende Neudefinition von Komödie.« (Till Briegleb)

Person

Thom Luz, geboren in Zürich, studierte an der Zürcher Hochschule für Musik und Theater und inszeniert sowohl in der freien Szene als auch an Stadt- und Staatstheatern und Opernhäusern in der Schweiz, Deutschland, Frankreich und Belgien, unter anderem am Deutschen Theater Berlin und der Staatsoper unter den Linden, dem Schauspielhaus Hamburg, den Wiener Festwochen und dem NT Gent.

Seine Produktionen touren international und wurden mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dreifacher Einladung zum Berliner Theatertreffen. 2019 erhielt Luz den Schweizer Theaterpreis. Von 2015 bis 2020 war er Hausregisseur am Theater Basel und seit der Spielzeit 2019/2020 Hausregisseur am Münchner Residenztheater. Dort inszenierte er zuletzt »Warten auf Platonow« nach Anton Tschechov.

Luz’ flirrende, hochmusikalische Bühnenkunstwerke wurden als ein Theater der Geräusche, der flüchtigen Phänomene und ungewöhnlicher Perspektivwechsel beschrieben: Ob er in Basel Goethes »Werther« rückwärts erzählt, in Hamburg lose Sätze aus Franz Kafkas Notizheften zu einem überraschenden Klangbild unter schwebendem Klavier zusammenführt (»Die acht Oktavhefte«) oder in Berlin eine Gruppe einsam singender Klavierstimmer und -stimmerinnen durchs leere Opernhaus (»Werckmeister Harmonien«) geistern läßt - stets fallen seine atmosphärischen Theaterabende aus dem Rahmen gewohnter Wahrnehmungsmuster. Sie laden ein zur Neuentdeckung vermeintlich bekannter Geschichten, erzählen vom Kosmos des Untergehens, Verzagens, Vergehens, der Erschöpfung der Welt - sind aber trotzdem nie trostlos, sondern, im Gegenteil, voll von leisem Humor und magisch schönen Theaterbildern.

Thom Luz lebt in Basel.