Villa Verdi

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Theater, UA: 24.04.2013, Volksbühne Berlin
Inhalt

Frei nach dem Film ›Il Bacio di Tosca‹ von Daniel Schmid hat Christoph Klimke für Johann Kresnik ein Theaterstück über die Vergänglichkeit geschrieben.

Mit den alten Stars der Bühne hat das Pathetische, Banale und Groteske den Weg in die VILLA VERDI genauso gefunden wie die Armut und Einsamkeit. Der Schatz der Villa sind die unzähligen Erinnerungen ihrer Bewohner an glanzvolle Bühnenzeiten. Die Künstler und einstigen Bühnengrößen geben vor, ihre Obsessionen wei­terzuleben, ohne zeitlichen oder emotionalen Bruch mit der aktiven Ära. Sie sagen, sie haben vor drei, vier Jahren eine Platte besungen – tatsächlich ist es über vierzig Jahre her. Sie geben sich jünger aus als sie sind. Die Koffer sind für die nächste Tournee gepackt, aber sie wohnen seit Jahrzehnten hier. Ihr Werk ist vollendet – und dann?

Sie verlegen ihre künstlerische Meisterschaft ins Unendliche, um die Gedanken an den Tod als letzte Wendung zu vertreiben. Intrigen und Sticheleien sind an der Tagesordnung wie damals, um sich als einzigartig und vollkommen deklariert zu fühlen – wie damals.

Aus der Pa­tina, die den Glamour ferner Tage verrät, offenbart sich Armseligkeit, aus der Armseligkeit drohende Verelendung: Die Villa ist in Gefahr, es droht der Entzug der finanziellen Zuschüsse. Pfleger und Bewohner wollen die Politik beschämen mit dem, was Genies unsterblich macht: ihre Kunst. Und so spielen die Bewohner der VILLA VERDI in einer Gala vor den Politikern um ihr Überleben.

Ein komischer, trauriger, poetischer und politischer Kosmos über betagte Künstler und Altersarmut.