Das Internat
Kann es ein Internat geben, das alle anderen Internate enthält?
Wo die Lehrer schlafend herumliegen wie tote Fliegen? Während die Mädchen in Uniform die Liebe lernen und die Kinder des Monsieur Mathieu ihre Choräle singen? Wo die jungen Genies in den Katakomben ihre Drogenexzesse feiern - mit Unendlichem Spaß? Und der Zögling Törleß seinen Mitschüler erotisch quält, während Jakob von Gunten sein Tagebuch schreibt? Im fliegenden Klassenzimmer? Während nachts, wenn alle schlafen und Hans und Hermann sich küssend unter die Räder kommen – die Kinder im Club der toten Dichter in die Abgründe der Poesie fallen?
Kann es so ein Internat geben? Ja. Es kann.
Der Shootingstar des Gegenwartstheaters Ersan Mondtag inszeniert zum ersten Mal am Schauspiel Dortmund. Er bringt seine berüchtigte, bildstarke und hoch musikalische Theaterhandschrift mit, die dem Publikum »großen Raum für Assoziationen« (Süddeutsche Zeitung) bietet – voll »akrobatischer Schönheit und archaischem Grusel« (Spiegel Online).
Für DAS INTERNAT erhielt Mondtag den mit 10.000 Euro dotierten 3sat-Preis beim Theatertreffen 2019. In der Begründung der Jury hieß es: »Ersan Mondtag zeigt sich in ›Das Internat‹ einmal mehr als bildmächtiger Regisseur, der gekonnt mit den Ängsten der Zuschauer spielt. Märchen- und Horrormotive und ihre vielfältigen Assoziationsmöglichkeiten verknüpft er zu einer spektakulären Feier des Unheimlichen. Kongenial verbindet er Regie, Bühne und Kostüm zu einer Installation der Angst, einem Diorama der Unterdrückung«.
Eingeladen zum Theatertreffen Berlin, 2019
Ausgezeichnet mit dem 3Sat-Preis im Rahmen des Theatertreffens Berlin, 2019