Marie Schleef

Zitate
»Leider beschränkt sich der Feminismus im Theater oft auf das Anprangern kanonischer Frauenrollen, über deren Vorsintflutlichkeit sich sowie alle längst einig sind. Hier dagegen rücken die Frauen wirklich ins Zentrum. Schleefs Arbeiten markieren sozusagen den Unterscheid zwischen proklamierter und angewandter Emanzipation.« (Christine Wahl, Theater der Zeit)
»Die Aufgabe von Theater war es nie, süchtig zu machen, sondern wachzurütteln, auf die Probe zu stellen. Marie Schleef tut das, indem sie ihrem Publikum genüsslich die Zeit stiehlt, im Dunkeln, mit ihrer Geheimwaffe der sprachlosen Kraft. Am Ende reibt man sich die Augen, wurde beklaut und hat doch gewonnen.« (Theresa Hein, Republik)
Marie Schleefs Arbeiten zeichnen sich durch das Interesse für Vergessenes, Verdrängtes und Unsichtbares aus.
2014 schließt Marie Schleef ihren Bachelor of Arts in Theater and Performance am Bard College in New York ab. Anschließend studiert sie Schauspielregie an der Hochschule für Schauspielkunst »Ernst Busch«. Es folgen Regieassistenzen an der Volksbühne Berlin. Dort bringt sie 2018 ihre Diplominszenierung Die Fahrt zum Leuchtturm nach dem gleichnamigen Roman von Virginia Woolf heraus und wird nach Hamburg zum Körber Studio für Junge Regie 2019 eingeladen.
In der Spielzeit 2020/2021 feiert die zum 58. Berliner Theatertreffen eingeladene Long-Durational Performance NAME HER. Eine Suche nach den Frauen+ sowie das Silent-Piece Die Geschichte einer Stunde nach Kate Chopins Short Story am Ballhaus Ost und am Kosmos Theater Wien Premiere. 2021 erhält Marie Schleef den internationalen CHANEL Next Prize, der erstmals an 10 innovative Künstler:innen aus unterschiedlichsten Disziplinen vergeben wird.
Für ihre Arbeit »Once I Lived With a Stranger«, basierend auf einer wahren Begebenheit, am Schauspiel Köln wird sie ein Jahr später mit dem Kurt-Hübner-Regiepreis ausgezeichnet. 2023 folgen die Uraufführung Liz Ziemskas magisch-surrealer Kurzgeschichte »The Mushroom Queen« am Schauspiel Hamburg und die deutschsprachige Erstaufführung des Bestsellers »Kim Jiyoung, geboren 1982«, von Cho Nam-Joo am Schauspiel Köln. Im Frühjahr 2024 erschien die Bühnenadaption der Kurzgeschichte »Die Möglichkeit des Bösen« von Shirley Jackson an den Münchner Kammerspielen.
In der Spielzeit 2024/2025 inszeniert sie erstmals am Hessischen Staatstheater Wiesbaden sowie am Burgtheater Wien.