Thorleifur Örn Arnarsson
Zitate
»Arnarsson hat Lust an den Mythen und kann die ganz großen Geschichten erzählen.« (Stefan Keim, Deutschlandfunk)
»Arnarsson fabriziert Bilder: bunte, versaute, romantische, wilde, kitschige, geile, alberne, schöne Theaterbilder. Und ja: Hier geschieht etwas Neues.« (nachtkritik)
Thorleifur Örn Arnarsson wurde 1978 in Reykjavik geboren. Nach dem Schauspielstudium an der Kunstakademie in Island arbeitete er als Regisseur an verschiedenen Häusern in Island, Finnland und Australien.
Von 2005 bis 2009 folgte ein Regiestudium an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin, an das sich in der Spielzeit 2010/2011 die Arbeit als Chefregisseur am Konstanzer Stadttheater anschloß. Danach inszenierte er am Staatstheater Mainz »Romeo und Julia« und »Die Göttliche Komödie«. Er agierte daraufhin von 2014 bis 2016 als leitender Regisseur am Staatstheater Wiesbaden und eröffnete 2016 die Ibsen-Festspiele in Oslo mit einer umjubelten Kollage von »Die Wildente« und »Der Volksfeind«.
Am Theater Augsburg führte er Regie bei den Opern »Die Fledermaus«, »La Bohème« und »Lohengrin«. 2010 wählte nachtkritik seine Luzerner Inszenierung von »Peer Gynt« zur Inszenierung des Jahres.
Das Stück »Njála«, nach Motiven aus der isländischen Sagenwelt, bei dem er Regie führte, wurde mit zahlreichen Theaterpreisen in Island ausgezeichnet, unter anderem für das Stück des Jahres, die Regie des Jahres und die Inszenierung des Jahres. Auch seine Inszenierung von »Engel des Universums« nach dem gleichnamigen Roman von Einar Már Gudmundsson wurde zum Stück des Jahres 2012 gewählt.
2016/2017 führte er erstmals am Schauspiel Hannover Regie (»Hamlet«). Dort setzte er in der Spielzeit 2017/18 seine Arbeit mit der Neuerzählung der »Edda« - der großen Erzählung über die nordische Mythologie und Göttergeschichte - fort. Für die Inszenierung wurde er 2018 mit dem Faust-Preis in der Kategorie Regie ausgezeichnet.
Mit »Macbeth« und »Der verlorene Oper. Ruhr-Epos« (gemeinsam mit Albert Ostereier und in Zusammenarbeit mit den Ruhrfestspielen) folgten 2018/19 weitere Inszenierungen am Schauspiel Hannover.
2019 inszenierte er am Norwegischen Nationaltheater in Oslo (»Faust«) und am Theater Basel (»Die Räuber«). Mit dem Autor Mikael Torfason, mit dem ihn eine regelmäßige Zusammenarbeit verbindet, entstand für das Theater Dortmund die Stückentwicklung »Im Irrgarten des Wissens«.
Von 2019-21 war Thorleifur Örn Arnarsson Schauspieldirektor an der Volksbühne Berlin.
Unter der Wiener Intendanz von Martin Kušej wurde Arnarsson Erfolgs-Inszenierung »Edda« ins Repertoire des Burgtheaters übernommen. Mit »Der Sturm« setzte er seine Arbeit in Wien im Frühjahr 2022 fort.
Im Herbst 2021 fand die (verschobene) Premiere »Ibsen-Komplex« am Thalia Theater in Hamburg statt. Am Staatstheater Kassel realisierte er im Sommer 2022 das genreübergreifende Musiktheater-Projekt »Temple of Alternative Histories«
In der Spielzeit 2023/24 inszenierte Arnarsson »Parsifal« an der Staatsoper Hannover, »Peer Gynt« am Burgtheater in Wien und »Tristan und Isolde« bei den Festspielen in Bayreuth.
Seine Inszenierung von »Peer Gynt« wird am Wiener Burgtheater von der neuen Intendanz unter Stefan Bachmann in den aktuellen Spielplan übernommen.
Das sagt die Presse über Thorleifur Örn Arnarsson:
»Kann man es überhaupt schaffen, über Stemanns gefeierte Hamlet-Inszenierung hinauszugehen«, fragte sich die Hannoversche Allgemeine. »Man kann. Arnarssons Anspruch ist hoch: Er will eine Tiefenbohrung ins Herz der Geschichte (auch der Aufführungsgeschichte) veranstalten. Das ist wild, das ist witzig, das ist wahnsinnig - und das ist wahnsinnig gut.«
»Noch nie wurden Jelinek-Texte so präzise und lustvoll aufgeführt!« (arttv.ch über »Kontrakte des Kaufmanns«, Theater St. Gallen)
»Arnarsson fabriziert Bilder: bunte, versaute, romantische, wilde, kitschige, geile, alberne, schöne Theaterbilder. Und ja: Hier geschieht etwas Neues.« (nachtkritik über »Die Dreigroschenoper«, Staatstheater Wiesbaden)
»it's so clever that it hurts«, Aftenposten
»Magical surrealism«, Dagbladet
»Entertaining, harrowing and poignant sad«, Dagsavise
(über »Enemy of the Duck«, Norwegisches Nationaltheater, Oslo)