Alice – Expedition ins Wunderland
Das Stück »Alice – Expedition ins Wunderland« erzählt von einer ungewöhnlichen Form der Begegnung. Vier Schauspieler, ein Musiker, vier Videokünstler und das Regieteam um Kay Voges treffen auf eine der berühmtesten Figuren der Literaturgeschichte: auf Alice, deren Abenteuer im Wunderland und hinter den Spiegeln von Lewis Carroll vor bald 150 Jahren niedergeschrieben wurden. Alice stürzt kopfüber in eine alptraumhafte Welt, in der nichts mehr ist, wie es war: Überall lauern feindliche und skurrile Figuren, die selbstverständlichsten Naturgesetze sind außer Kraft gesetzt. Stück für Stück wird Alices Identität vernichtet: sie wächst und schrumpft, wird ihrer Familie, Sprache und Weltsicht beraubt und verliert schließlich in einem dunklen Wald, in dem die Dinge keine Bezeichnungen mehr haben, auch noch ihren Namen. Wenn uns jede Möglichkeit, die Welt zu objektivieren und auf Dauer beschreibbar zu machen, genommen wird, fallen wir in ein tiefes Loch: Woran können wir noch glauben? Wie stellen wir überhaupt noch die Frage nach Sinn und Unsinn? Wo verläuft die Grenze zwischen uns und der Welt? Wer sind wir überhaupt? Entlang der Erlebnisse von Alice hat sich das Ensemble diesen Fragen gestellt. »Alice – Expedition ins Wunderland« ist ein Stück irgendwo zwischen Rausch und Alptraum, dessen außergewöhnliche, gemeinschaftliche Entstehung einen neuen Blick auf Carrolls Original ermöglicht.