Kassandras Baby

Autor*in(nen)
Theater, Hörspiel, mit Martina Clavadetscher
Inhalt

KASSANDRAS BABY versucht, sich vorzustellen, wer wir alle hätten sein können, wenn wir alle schonmal alles gewesen wären; versucht, den Ort zu finden, an welchem wir alle wissender sind, als wir es gerne hätten. KASSANDRAS BABY seziert den Kassandramythos, indem es die normative Kraft von Elternschaft befragt. Was ist mit denen und wie geschieht jenen Kassandren, die mehr sehen können und die Verantwortung darüber – entgegen des Kassandrafluchs – zu tragen versuchen? 
Ein Avantgarde-Hörstück, ein Bilderrausch mit Handlung, ein Theatertext, der Natur respektiert, natürliche Gegebenheiten nicht zu Kolonisierbarkeiten degradiert, sondern sie vielleicht zu schätzen versucht? Von sprechenden Föten, irrlichternden Vorahnungen und der Frage nach ethischen Handlungsmöglichkeiten bei akuter Seherinnengabe. Ein Ritt durch das Bewusstsein von KASSANDRAS BABY, ein Ritt durch die Unwägbarkeiten des Vorhersehens, ein Ritt durch transgenerationelles Gewebe, aus dem sie alle wachsen.  

Wir betreten eine Welt, die wir alle kennen und trotzdem nicht erinnern können: Den Mutterbauch. Inmitten dieser abgeschotteten, akustischen Welt eines ungeborenen Lebens folgen wir dessen Gedanken, seinem Bewußtseinsstrom, der aufgrund der klanglichen und stimmlichen Inputs, die bis in den Mutterleib dringen, in gewiße Richtungen fließt, sich bald versprachlicht und aufbauend lernt. Wird der Fötus als naive tabula rasa durch die Welt getragen? Ein unbeschriebenes Blatt, das nur dank der hör- und fühlbaren Inputs lernt? Oder sind da bereits Fetzen von angeborenem Wissen?