Triptychon eines seltsamen Gefühls

Autor*in(nen)
Theater, UA: 02.06.2012, Theater Basel
Inhalt

Küssen kann man nicht allein. Leben auch nicht. Also streben wir hin zum Anderen. Wir begehren das Unbekannte, das Fremde, das Verheißungsvolle. Wir unternehmen mit dem Verheißungsvollen Dinge. Aufregendes und Banales; Menschliches halt. Das Verheißungsvolle wird das Bekannte. Über das Bekannte wollen wir hier nicht reden, das ist uns allen bekannt. Über das Verheißungsvolle wollen wir reden und über den Verlust. Über das Alleinsein. Küssen kann man nicht alleine. Leben auch nicht. Also streben wir hin zum Anderen ...

Was ist es eigentlich, das uns dazu treibt, einander immer wieder zu suchen und in die Aufregung einer Begegnung hineinzugehen? Was ist diese Not und diese Lust, sich mit etwas, was nicht man selbst ist, auseinanderzusetzen? Das ist eben das seltsame Gefühl. Wer mittut in diesem Reigen der Verzweiflung und der Euphorie, gewinnt. Was? Man kann es nicht benennen. Wir werden unserer Liebe nicht entgehen, nie, niemals. Sogar dann, wenn uns die Worte ausgehen, sogar dann, wenn alles schon gefühlt, gesagt, gedacht ist. Die Liebe ist unendlich banal, und sie weiß es. Sie weiß auch, dass wir es wissen. Und gerade darum muss sie immer wieder neu erfunden werden. Die Liebe lässt Beatrice Fleischlin nicht los und sie die Liebe sie nicht, sie packt sie in Formen und gibt ihr Bilder, in diesem Falle drei: ein Bild für das Begehren zweier Menschen, ein zweites für die Einsamkeit eines Einzelnen, ein drittes für den Rausch vieler. Mit ihrem TRIPTYCHON reißt die Autorin einen rauschenden Tanz an: grandios, wild, unvollkommen, traurig, verschroben, überschwenglich und natürlich: bombastisch.