Fatima Çalışkan

Zitate
»Çalışkans Monolog ist mehr als nur eine bloße Beobachtung. Es ist eine satirische Replik auf diese Dynamiken. Sie imitiert und hinterfragt das überhebliche Selbstbewusstsein dieser Männer, die sich ungeniert den Raum nehmen. Sie verhandelt einen ganzen Strang kultureller Phänomene und Klischees – von Literatur bis Social Media – und dreht den Spieß um.« (Missy Magazin)
Fatima Çalışkan (*1990) ist Theatermacherin, Autorin und Moderatorin. Direkt nach dem Abitur ist sie der großmütterlichen Altbauwohnung gegenüber eines Gefängnisses am Rande des Ruhrgebiets entflohen. Als erste von fünf Geschwistern absolvierte sie einen sozialwissenschaftlichen Master an der Ruhr-Universität Bochum und arbeitete als Kulturjournalistin, Beraterin und Kuratorin.
Ihre Bühnenarbeiten sind referenziell, satirisch und beobachtend. Sie verbindet intellektuellen Anspruch mit emotionaler Zugänglichkeit und einer sprachgewaltigen, visuellen Ästhetik. Theater der Zeit bezeichnet sie als „kluge Feministin".
In 2024 premierte ihr Monolog „Faserland-Boys und Ich — Labern über Männerliteratur“ am Ballhaus Ost, für den sie den Text schrieb, inszenierte und performte. Das Missy Magazine schreibt: „Çalışkans Monolog ist mehr als nur eine bloße Beobachtung. Es ist eine satirische Replik […]. Sie imitiert und hinterfragt das überhebliche Selbstbewusstsein dieser Männer, die sich ungeniert den Raum nehmen. Sie verhandelt einen ganzen Strang kultureller Phänomene und Klischees – von Literatur bis Social Media – und dreht den Spieß um.“
In 2023 gab sie ihr Schauspieldebüt an der Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz im Stück „Die Maskeraden des D. Oregan“ von Glossy Pain und Yade Yasemin Önder.
Zuvor kollaborierte Fatima Çalışkan mit verschiedenen Projekten der Freien Szene und legte einen Schwerpunkt auf raumorientierte Entwicklungsarbeiten und szenisch-musikalische Setzungen, unter anderem durch Durational Performances in leerstehenden Clubs.
Für ihre künstlerischen Arbeiten erhält sie kontinuierlich Förderungen durch die Bundesfonds und Landesmittel sowie Recherche- und Residenzstipendien.
Sie war mehrere Jahre für Verbände und öffentliche Träger in strategischer und leitender Funktion tätig, unter anderem für das Performing Arts Programm des LAFT Berlin. Aufgrund ihrer kulturpolitischen Kenntnisse war sie immer wieder beratend und forschend tätig. Hierzu gehören Evaluationen und Handlungsempfehlungen zu Arbeitsprozessen und Projekten der Freien Szene im Auftrag von Interkultur Ruhr und dem Berliner Projektfonds Kulturelle Bildung sowie in leitender Tätigkeit für das Berliner Projekt Fairstage. Darüber hinaus schreibt sie Analysen und Essays, unter anderem für die Kulturpolitische Gesellschaft, die Friedrich-Ebert-Stiftung und den Deutschen Kulturrat.
Es folgten zahlreiche Jurytätigkeiten auf Bundes- und Landesebene, darunter als Kuratoriumsmitglied des Fonds Darstellende Künste und Jurorin des Mentoring-Programms des Landesbüro Freie Darstellende Künste NRW.
Im Rahmen ihres ehrenamtlichen Engagements ist sie unter anderem 2. Vorstandsvorsitzende des Vereins FUMA Fachstelle Gender & Diversität NRW und sie war gewähltes Mitglied und stellvertretende Sprecherin für den Rat für die Künste Berlin.
Als Moderatorin verbindet Fatima Çalışkan Wissensvermittlung, kritische Analyse und Recherche mit Unterhaltung. Bei ihren Talks an Häusern wie dem Haus der Berliner Festspiele und Haus der Kulturen der Welt treten immer wieder namhafte Gäste aus Politik und Kultur auf, wie Düzen Tekkal, Lars Klingbeil oder Max Czollek. Sie kuratiert und moderiert regelmäßige Gesprächsformate unter anderem für die Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz.