Coming of Rage
Schüler*innen verschwinden aus ihren Klassen, an den Wänden der Stadt erscheinen kryptische Botschaften. In den sozialen Medien kursieren die aufrührerischen Rekrutierungsvideos eines maskierten Mädchens: Esther. Sie fordert die politische Mitbestimmung für Minderjährige und hat damit Erfolg. Immer mehr Jugendliche schließen sich ihrem Kollektiv der Unmündigen an. Schnell werden Terrorvorwürfe laut, Angst breitet sich aus im Regierungsviertel und in den Beamtenstuben der Republik, ein Sonderkommando ermittelt. Angezogen von einer heißen Spur begeben sich die Inspektorin Lory Glory und ihr FSJler Nazim in eine Schulklasse auf der Suche nach potentiellen Mitverschwörer*innen. Aber ist das wirklich der einzige Grund für ihren Besuch? Was steckt in dem ominösen Koffer? Und wer ist hier eigentlich der Bonecracker?
Inspiriert von Gesprächen mit Berliner Schüler*innen spürt COMING OF RAGE dem politischen Lebensgefühl junger Menschen nach. Welche Bedeutung hat eine parlamentarische Demokratie für Menschen, die noch gar nicht wählen dürfen? Und wer bestimmt, wer sich wann in eine wahlberechtigte Bürgerin verwandelt? Welche Kompromisse gilt es einzugehen, wenn es um nicht weniger als die Zukunft der Erde geht? Wie weit kann man noch gehen, wenn bald alles zu spät ist? Leichtfüßig begibt sich Weermanns Text in die vermeintlichen Widersprüche zwischen jugendlichem Alltag und der Ernsthaftigkeit politischer Entscheidungen. Die Lebensrealitäten, die Weermanns Text zum Klingen bringen, zeugen von einem radikalen Verlangen nach politischer Selbst- und Mitbestimmung.
COMING OF RAGE entstand als Klassenzimmerstück, welches vor und mit einer Schulklasse gespielt werden kann.