Das Sausen der Welt

Autor*in(nen)
Theater, UA: 14.2.2013, Schauspiel Köln
Inhalt

»Ich wurde so wütend über meinen Hemdkragen, daß ich ihn abschnitt. Und fuhr voller Wut mit abgetrenntem Kragen nach Haus im Bus. Die Fäden umsäumten im Kräusel meinen Hals. Der Kragen hatte mich in eine falsche Ecke gestellt, er hatte mich falsch gesäumt.«

PeterLicht kehrt zum Theater zurück und fragt: »Warum Oje statt OK« und bietet dabei »ein Espressöchen« an. Im SAUSEN DER WELT folgen wir Krisenkinder einem Rattenbündel im Kreisgang, wir verzinsen uns in Richtung der Zukunft (einer fernen Erscheinung), während uns das Eigentliche entgleitet.

DAS SAUSEN DER WELT ist ein Tinnitus, ein Exerzitium, eine Wahrnehmbarmachung der dunklen Melodien, ein Kreisel aus bösen Geistern, Endkunden und einem Tässchen Kaffee.

Auszug

Willkommen am Ende der Träume

Willkommen Ihr Träumer

Ihr könnt jetzt schlafengehen

Keiner braucht Euch

Keiner sieht Euch

Keiner träumt Euch

Ihr seid frei!

Willkommen beim Vergessen der Texte / Willkommen beim Weitertexten ohne Papier / Willkommen beim Schreiben in die Zukunft / Willkommen zur Wiedervorlage der alten Akten / Willkommen zur Umkehr der Rätsel / Willkommen zum Blinken vom Yin und Yan / Willkommen zur Problemwerdung der guten Lösung / Willkommen zur Lösungwerdung des Problems / Gebt uns Probleme und wir retten Euch die Welt

Willkommen zur Freigabe neuen Landes / Willkommen beim Finden neuer Kontinente / Willkommen auf dem / neuen / geschenkten / frisch eröffneten / weiteren / Kontinent / draußen vor der Stadt / oder inmitten derselben

Willkommen zur Landnahme neuer Gedanken / Willkommen beim Stehen im Salat / Willkommen beim Brabbeln der Worte an den Wänden / Willkommen in der Buchstabensuppe / sie murmelt und wir lauschen

Willkommen beim Beugen über offene Quellen / Willkommen beim Blick in die schwarzen Löcher im Eis / wer hier reinfällt hat seine Ruhe

Willkommen! / Willkommen! / Willkommen!