Der Mann der die Welt aß
Ein Mann, der immer nur gewonnen hat, findet in der Mitte seines Lebens mit aller Härte heraus, wie brutal sich das Dasein darstellen kann:
Aus dem Job entlassen, der Rolle als Vater nicht gerecht werdend, sich in der Gesellschaft nicht mehr findend, seine Familie und Freunde verlierend, mit der Betreuung des dementen Vaters überfordert, kann er schließlich nicht mehr zwischen Eigenverantwortung und ihm widerfahrendem Unrecht unterscheiden, und das Chaos um ihn und in ihm wird zum Pulverfaß.
Das Stück kreist um Themen wie »Altern in der Familie«, »Die Rolle des Vaters« und »Leben und Überleben im Kapitalstaat«, serviert uns dabei aber keine Thesenträger, sondern lebensstarke Charaktere. Es stellt weniger die Frage nach der Schuld als die Frage danach, welche Strukturen dafür verantwortlich sind, daß das Aufgeben im Job – aber auch im Leben (also Altern, Krankheit und Tod) – in unserer Gesellschaft als Schwäche verstanden und ausgeklammert werden.
Ein Stück über das Tabu Kapitulation in einer gewinnorientierten Gesellschaft.
»Nis-Momme Stockmanns erschütternde, im Detail aber auch komische Studie eines Mannes, der den Kontakt zur Welt verliert, macht neugierig auf ein weiteres Stück von ihm.« (Kekke Schmidt, Laudatio zum tt Stückemarkt Werkauftrag)
Gewinner des Heidelberger Stückemarktes 2009
Ausgezeichnet mit dem Publikumspreis des Heidelberger Stückemarktes 2009
Ausgezeichnet mit dem Werkauftrag des tt Stückemarkts der Berliner Festspiele 2009