Der obdachlose Mond
Helga, Karl und Lars Ole sitzen in ihrer kleinen Welt: Helgas Tante-Emma-Laden. Sie sind beunruhigt. Denn bald schon sollen 31 Flüchtlinge in ihrem Dorf angesiedelt werden. Da wittern die drei natürlich Probleme. Klischees und Vorurteile bestimmen ihre bizarren Vorstellungen und schüren Ängste, die in den teils absurden Gesprächen ihren Ausdruck finden.
In der Deutschen Bühne heißt es zum Stück: »All das bewegt sich nicht immer fern von Klischees, aber Klimke läßt es so klingen, daß seine Figuren und die Zuschauer nicht sofort mit fertigen Antworten abgespeist werden. Vor allem aber diskutieren seine drei kleinen Leute weniger, als daß sie ihre Gedanken so rauslassen. Kaum einmal werden Sätze und Gedanken zu Ende geführt, kaum geht einer wirklich auf den anderen ein. Oft trudeln angerissene Sätze und Phrasen einfach ins Leere. Frisch heraus und unverdaut mischen sich Klischees mit klugen Gedanken, Hoffnungen mit Ängsten, Sehnsüchte mit Unzufriedenheit, und heraus kommt ein Durcheinander politischer Meinungen. Ganz wie im Leben.«
Auszug»Wer hat denn dein Hemd in Indien genäht? Rede nicht so geschwollen. Meinst du, die indischen Frauen und Kinder überlegen bei der Arbeit, wie sie hierher kommen und dir deinen 58 Zoll Smart TV abzocken können? Die haben nix und sind doch irgendwie zufrieden und bleiben da, wo sie sind.«