Die Frauen vom Meer
Ellida, die sich im Klassiker von Ibsen einst dafür entschied, bei Dr. Wangel zu bleiben, lebt mittlerweile als Witwe in ihrem Haus am Meer. Bolette und Hilde, Wangels Töchter, beäugen im Tageslicht skeptisch Ellidas Alkoholkonsum und spötteln über ihre Sentimentalität und über die zarte Künstlerin Lyngstrand, die Ellida im Haus ihres verstorbenen Vaters wohnen läßt. Lyngstrand hat ein schwaches Herz, aber Ellida hofft, mit ihrer Hilfe endlich ihre offene Rechnung mit Undine begleichen zu können. Wenn Lyngstrand doch nicht nur Augen für Hilde hätte. Im Haus geben sich die Toten und die Wassergeister die Hand, klingen feuchtfröhlich die Abende aus, passieren fast unmögliche Dinge.
In intensiver Auseinandersetzung mit den Charakteristika der Sprache und Figuren Ibsens entwirft der Text (Un)möglichkeiten weiblicher Selbstbestimmung. Neben ihrer Vielfältigkeit als Autorin beweist Bach mit diesem Text, über welches Potential die dramatische Form verfügt, aktuelle Problematiken zu verhandeln – vielleicht gerade weil die Stimmen ihrer Akteur*innen aus einer anderen Zeit zu sprechen scheinen.