Espansa

Autor*in(nen)
Kinder- und Jugendtheater,
Inhalt

Espansa hätte eigentlich Esperanza heißen sollen. Dass ihre Mutter zwei Buchstaben weggelassen hat, war nur der Anfang, denn sie hat eine ganze Menge bei ihrer Tochter weggelassen. Weil sie so gut wie nie aus ihrem Bett steigt, sorgt Espansa für sich selbst, und um nicht so allein zu sein, stellt sie sich Zuschauer*innen vor, denen sie über ihr Leben erzählen kann. Über Frodo, der alles für sie filmt und ihr dabei hilft zu kapieren, in welcher Reihenfolge die Dinge geschehen sind und warum vielleicht. Über die Wichtigkeit von Zahnbürsten, das Nervige an bffs, die Bedeutung von Löchern in Zäunen und über Theo aus ihrer Klasse, den sie unheimlich gerne einmal näher kennenlernen würde. So gerne, dass er plötzlich in ihrem Zimmer vor den Augen der Zuschauer*innen aus einer Kiste steigt. Während Theo felsenfest der Meinung ist, gerade einen ziemlich abgefahrenen Traum zu haben, ist Espansa es gewohnt, dass ihre Fantasie recht lebhaft werden kann. Doch dann entdeckt Theo ein lang gehütetes Geheimnis und bringt Espansas gewohnte Tagesroutine komplett durcheinander. Was ist jetzt noch wessen Einbildung und was ist echt? Gibt es diese Grenze überhaupt? Wer schaut eigentlich wem zu, und warum kreuzen sich Geschichten? Und sind Zuschauende Engel oder Dämonen?

Die Dunkelziffer von Kindern mit psychisch erkrankten Eltern in Deutschland ist hoch, Tendenz seit der Pandemie stark steigend. ESPANSA lässt hinter die Fassade eines perfekt funktionierenden Mädchens blicken, das seine Fantasie zum Königreich gemacht hat, und lädt die Zuschauer*innen ein, sich selbst zu positionieren. Wo schauen wir weg, wie schauen wir hin?