Lebenmüssen ist eine einzige Blamage

Autor*in(nen)
Theater, UA: 05.10.2013, Stadttheater Ingolstadt
Inhalt

Ein Stück über Marieluise Fleißer

Manchmal verdreht sich das Glück in sein krasses ­Gegenteil. – Als sie als junge Schriftstellerin mit ­ihrem ersten Drama nach Berlin ging, da dachte sie, ihr Glück sei gemacht. Doch dann war sie ­umstritten, sie hat gespalten. Aber nun, so viele Jahre später, ist sie angekommen, wird in einem Atemzug genannt mit Horváth und Brecht, mit ­ihren »Söhnen« Kroetz und Sperr und Fassbinder, und manche werden schon als ihre »Enkel« ­bezeichnet, wie z.B. Christoph Nußbaumeder.

Das Leben der Fleißer ist die Grundlage für ­Christoph Klimkes Stück; und die Männer und die ­Stationen ihres Lebens: Ingolstadt, München, Berlin und wieder Ingolstadt. Jener Stadt, die sie als ­Fegefeuer empfand, kann sie nicht entkommen. Ihre Sprache und ihr Schreiben haben hier ihre Wurzeln, woanders wäre sie wieder dem ­ausgesetzt, was sie einmal »die Fröste der Freiheit« nannte.

Natürlich werden die Herren Feuchtwanger, Brecht und Draws-Tychsen auftreten, aber auch die Figuren aus ihren Stücken, ihrem Roman und ihren Erzählungen. Dazu eine Zeitreise durch die Vorkriegszeit, das 3. Reich, das Wirtschaftswunder. Die Fleißerin wird entdeckt, verkannt, ­gemieden, wieder entdeckt.