Maß für Maß

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Theater, nach William Shakespeare, UA dieser Fassung: 26.11.2011, Staatstheater Stuttgart
Inhalt

In Wien herrscht der Ausnahmezustand. Anstand und Moral gelten nichts mehr. Zu schwach, dem ungezügelten Treiben Einhalt zu gebieten, ersinnt Herzog Vincentino eine List: Sein Stellvertreter Angelo, ein tugendhafter Sittenwächter und Moralapostel, soll vorübergehend seine Aufgabe übernehmen. Er selbst, so gibt der Herzog vor, müsse wegen unaufschiebbarer Amtsgeschäfte für einige Zeit die Stadt verlassen.
Tatsächlich kehrt Vincentino jedoch heimlich nach Wien zurück. Als Mönch verkleidet, will er beobachten, wie Angelo seine Aufgabe erfüllt. Der schreitet auch, kaum daß er die Amtsgeschäfte führt, sogleich zur Tat, und verurteilt den jungen Claudio zum Tode, da dessen Freundin Julia ein Kind von ihm erwartet, ohne mit ihm verheiratet zu sein. Claudio bittet seine wunderschöne Schwester Isabella, die sich gerade anschickt, in ein Kloster einzutreten, bei Angelo um Gnade für ihn zu ersuchen. Und in der Tat: Angelo wird schwach beim Anblick Isabellas und verspricht, Claudio zu begnadigen, wenn sie sich Angelo für eine Nacht hingibt. Tief gekränkt in ihrer Ehre, weist Isabella diesen Vorschlag weit von sich und läuft zu ihrem Bruder ins Gefängnis, um sich von ihm die Richtigkeit ihrer Entscheidung bestätigen zu lassen. Doch Claudio ist das eigene Leben wichtiger als die Ehre seiner Schwester, und er fleht sie an, Angelos unsittliches Angebot anzunehmen. Isabella ist verzweifelt.
Da taucht alles andere als zufällig der verkleidete Herzog im Gefängnis auf, dem Isabella in ihrer Verzweiflung gerade recht kommt – hat er doch selbst noch eine Rechnung offen mit seinem ungeliebten Stellvertreter.

Im Auftrag des Stuttgarter Staatstheaters hat Paul Brodowsky eine Neuübersetzung des Werkes vorgenommen.