When I die

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Theater, UA: 30.01.2014, Kaserne Basel
Inhalt

Rosemary Brown (1916–2001), Witwe und Mutter von zwei Kindern lebte in einem Reihenhaus in Balsam, South London. Im November des Jahres 1964 besuchte sie der Geist von Franz Liszt und bat sie, ihr einige Musikstücke diktieren zu dürfen, die er zu Lebzeiten nicht mehr habe aufschreiben können. Brown, die selber nur über rudimentäre musikalische Bildung verfügte, willigte ein. Wenig später trat Johann Sebastian Bach mit der gleichen Bitte an sie heran – und gleich darauf auch Johannes Brahms, Sergei Rachmaninoff, Edvard Grieg, Claude Debussy, Robert Schumann, John Lennon und Ludwig van Beethoven. Beethoven war es auch, der Brown anherrschte, jetzt endlich Noten schreiben zu lernen und ihr Klavierspiel zu verbessern, das dauere sonst ja eine Ewigkeit.

In den folgenden Jahren stand Brown nun immer um 6:30 morgens auf, frühstückte und empfing dann von jeweils 8:00 bis 14:00 und von 15:00 bis 18:00 verstorbene Komponisten zum Musikdiktat. Franz Liszt fungierte als Übersetzer. Resultat dieser Sitzungen waren u.a. eine vierzigseitige Sonata und zwölf Lieder von Schubert, eine Fantasie-Impromptu in drei Sätzen von Chopin und zwei Sonaten, sowie die zehnte und elfte Symphonie von Beethoven.

Auf der Grundlage dieser Überlieferungen baut der Schweizer Musiker und Regisseur Thom Luz seinen neuen Musiktheaterabend auf. Es geht ihm dabei um nichts weniger als den Tod, unsere Angst davor und die verschiedenen Möglichkeiten die «Realität» durch Kunst wahrzunehmen.