Ein Feld im Frühling

Autor*in(nen)
Theater, noch frei zur UA
Inhalt

Eine merkwürdige Truppe auf einer mysteriösen Mission. Man denkt an eine Spezialeinheit in feindlichem Kriegsgebiet, doch was sich da durch die heimische Flora bewegt, ist auf ganz andere Art speziell: eine Unternehmensberaterin, eine Wachfrau, der stellvertretende Leiter eines Flüchtlingsheims, ein Psychologe, seine im Hintergrund agierende Frau und ein Schüler mit besonderen Fähigkeiten – zusammen auf der Suche nach einem geflüchteten Geflüchteten. Und dieser bleibt nicht nur physisch verschwunden, sondern auch auf andere Weise abwesend. Denn all diese vermeintlich Helfenden kreisen ausschließlich in ihrem jeweils eigenen Kosmos. Franz, der Psychologe, räsoniert fortwährend über das Wesen des Helfens und schwelgt in der afrikanischen Helfer-Romantik, die er mit seiner Frau teilt. Für Unternehmensberaterin Gatuso macht die Welt nur Sinn durch ihre Beratungsbrille, während der zweite Heimleiter Anton oszilliert zwischen klebrigem Weltverbesserungswunsch und latenter Überforderung. Colette, Mitarbeiterin einer für das Heim zuständigen Sicherheitsfirma, hält die Security hoch und war dem Geflüchteten wohl besonders nah. Und der Schüler, ausgestattet mit der Fähigkeit, Gesichter in riesigen Menschenmassen sehr schnell zu erkennen – was allerdings im heimischen Wald kein sehr nützlicher Vorzug ist – sympathisiert mit dem Geflüchteten und hat sich schnell vom Rest der Truppe abgesetzt.
In einer verrückten Mischung aus Survival, Heimatfilm und unerklärlichem Delirium bewegt sich die Gruppe voran und kommt doch nicht vom Fleck, während man ständig mehr mit sich selbst als mit den anderen spricht.