Kein Schiff wird kommen
Ein junger Autor hat den Auftrag, ein Stück über die Wende zu schreiben. Aber er war ein Kind, als die Mauer fiel, und wuchs fern von Berlin auf: auf der Nordseeinsel Föhr. Kein innerer Bezug verbindet ihn mit dem Thema, außer der an ihn gestellten Forderung von Dramaturgen, Intendanten und Lektoren, daß sein Stück »welthaltig« und »nachhaltig« zu sein habe. Nun erhofft er sich Aufschluß von seinem Vater, den er auf der heimatlichen Insel aufsucht. Mit diesem begibt er sich in Gespräche über die damalige Zeit, die er als Material aufzeichnet, ohne recht davon überzeugt zu sein. Statt allerdings wie geplant leicht und schnell die Vergangenheit zu boulevardisieren, erntet das Graben in der Vergangenheit unerwartet dunkle Früchte. Seine Recherche führt in die Krise: Was an ihm ist noch echt und empfunden, was poetisiert und stilisiert? KEIN SCHIFF WIRD KOMMEN ist die Geschichte eines jungen Mannes, der ein politisches Drama sucht und eine Familientragödie findet.
Ein Werkauftrag des tt Stückemarktes 09
Eingeladen zu den Mülheimer Theatertagen 2010 und ins Rahmenprogramm des Berliner Theatertreffens 2010