Schwemmholz

Autor*in(nen)
Theater, UA: 13.12.2023 Vagantenbühne Berlin
Inhalt

Eine weite Landschaft.
Eine Lichtung. Ein Wald. Eine Wiese. Eine ferne Zukunft?
Eine Frau zwischen den Zeiten, im Davor und im Jetzt.
Bilder eingebrannt auf ihrer Netzhaut. In sie hinein fallen Erinnerungen, Bilder, Fragmente. Ein Revue-Passieren ihres Lebens vor dem Tod, während sie hofft, endlich aufzuwachen und den tropfenden Wasserhahn in ihrer Küche zu hören.
Irgendwoher hört sie einen Vogel und weiß, daß das nicht sein kann, während sie da liegt in der Dunkelheit, in etwas, das einmal Landschaft war. Bilder der völligen Zerstörung und des nackten Überlebens – doch die Erinnerung hält sie noch.
Sie sieht eine junge Frau, zum Tode verurteilt, und die Hände ihres Henkers. Sie sieht die Hände einer Geflüchteten, die sich in den Stoff ihrer Bluse krallen, eine letzte Kraftanstrengung, bevor sie in den schlammigen Graben des Feldwegs fallen wird.
Sie sieht die Hände ihres Geliebten. Sie sieht das Kind, das sie nicht haben konnte.
Es ist Nacht. Draußen schlägt kein Fensterladen in der Halterung. In der Ferne keine Autobahn.
Ein toter Ast knackt im Gerippe. Sie versucht sich aufzusetzen, fällt zurück. Sie versucht sich zu erinnern an ein längst vergangenes Glück und fällt in tiefe Trauer über Verpaßtes.

SCHWEMMHOLZ ist eine mäandrierende Annäherung an die Welt, an ihre Schönheit und unseren Umgang mit ihr. Ist ein Aufschrei, ein Versuch, die Male der Zeit in Bildern zu fassen. Ein Nachdenken über Vergangenes und Nicht-Getanes, über Hoffnung und Illusion.