Warum mich ein Happy End traurig macht
Eine Schauspielerin nimmt in einem Moskauer Hotel eine Videobotschaft zum 60. Geburtstag ihres Vaters auf. Die Tochter rekapituliert ihre Jugend, in der sie zu Toleranz und Solidarität im Stile der 68er erzogen wurde: »Papa, muß ich heute wieder machen, was ich will?« Die Erinnerungsversuche der Tochter, kindlich naiv, genervt und auch erwachsen reflektiert, finden ihre Spiegelung in der Rolle, die sie als Schauspielerin nach Moskau führte. Sie spielt eine junge Frau, die in den siebziger Jahren ihren Vater – einen unbekannten Soldaten – in der Sowjetunion sucht. Ein Kriegskind. Wie ihr eigener, leiblicher Vater in seiner eigenen, erlebten Vergangenheit. Es erwächst eine mechanische Psychologie der Ereignisse. Aber kein Glück.